3.4 Hexen und Feminismus
Es gibt einen hohen Frauenanteil in den Neuen Naturreligionen und
die Hexe wird in der feministischen Bewegung als Identifikationssymbol
verwendet. Insofern gibt es natürlich Parallelen und Gemeinsamkeiten
zwischen den beiden Gruppen. Es gibt Frauenzirkel, die keine Männer
zu ihren Zeremonien zulassen
und die nur Göttinnen anrufen. Andersherum existieren jedoch auch reine
Männerkreise, manchmal sogar schwule Zirkel. Die Neuen Naturreligionen
sind keine gesellschaftliche oder politische Strömung, vielmehr
sind in ihnen die selben Strömungen vertreten wie im Rest der
Gesellschaft.
3.5 Sind Heiden Nazis?
Dies ist wohl das wichtigste Thema für jeden Anhänger der
Neuen Naturreligionen und absolut unausweichlich. Die Beschäftigung
mit Begriffen wie Kelten und Germanen, die Lautähnlichkeit von
Heidentum zu Deutschtum oder ähnlichem macht eine Rechtfertigung
unausweichlich. Ich will auf keinen Fall in Abrede stellen, dass
es Heiden gibt, die rechtes Gedankengut pflegen, dass sich sogar die
Nazis im Heidentum aktiv betätigt haben. Dennoch wehre ich mich
gegen die Gleichstellung der Neuen Naturreligionen mit dem Neofaschismus.
Es gibt neofaschistische Heiden. Es gibt heidnische Neofaschisten.
Aber die weitaus meisten Anhänger der Neuen Naturreligionen sind
weder rassistisch, noch deutschtümelnd, noch faschistoid. Wie
bereits gesagt, es gibt in jeder Religion die unterschiedlichsten
politischen Strömungen - auch solche, auf die man beileibe nicht
stolz sein kann!
3.6 Eine weltfremde Fantasyreligion?
Von Gegner wird gerne ins Feld geworfen, dass eine Überbetonung
des Irrealen vorgenommen würde und somit eine Verlust des Realitätsbezuges
die Folge sei. In Kombination mit Begriffen wie Magie, Göttern,
Ritualen ist das Klischee der Fantasyreligion durchaus nachvollziehbar.
Viele Wiccas und Anhänger der Neuen Naturreligionen bemühen
sich jedoch um den Umweltschutz, um die politische Abgrenzung von
Radikalen, um die Gleichstellung der Frau in der Gesellschaft oder
andere wichtige Themen.
Die eigentliche Basis des Weltfremdheit-Vorwurfs ist der Konflikt
zwischen dem um Logik bemühten tradierten Weltbild und dem teils
logisch, teils intuitiven Weltverständnis der Heiden. Bedacht
werden sollte aber, dass für die Neuen Naturreligionen diese
irdische Welt sinnbestimmend ist - und nicht wie in den großen
Weltreligionen lediglich das Jenseits. Die Frage der Weltfremdheit
ließe sich also auch andersherum stellen.
4.0 Alte Traditionen in neuem Gewand
Als große Mentoren von Wicca gelten Gerald Gardner sowie
Alex und Maxine Sanders. Da Wicca eine vorwiegend auf weibliche
Gottheiten ausgerichtete Religion ist, berief man sich Anfangs auf
eine bis in die Frühzeit der Menschheit reichende Geschichte
und die frühen matriarchalen Kulturen. Diese Einstellung weicht
aber zunehmend der Erkenntnis, dass die Verehrung gleicher Göttinnen
nicht zugleich deckungsgleiche Inhalte voraussetzt. Die Lebensumstände,
das Wissen und das gesellschaftliche Umfeld unserer Zeit ist eben
nicht mehr vergleichbar mit dem einer Jäger- und Sammlergesellschaft.
Nach dem, nach Ansicht vieler gescheiterten, Versuch auf eine Tradition
resultierend aus dem Wissen der mittelalterlichen Hexen zu bauen,
den Sanders und Gardner noch für vielversprechend gehalten
haben mögen, setzt sich heute mehr und mehr die Einsicht durch,
dass die Inquisition viel altes Wissen unwiederbringlich ausgelöscht
hat und in der Tradition Brüche eingetreten sind, die nicht
einfach negiert werden können. Nach Ansicht des Verfassers
ist Wicca heute eine Philosophie, eine Religion und ein Handwerk,
das im besten Sinne hochmodern und aktuell ist. Indem Wicca sich
nicht zum Gralshüter nicht mehr existierender Kulturen oder
nicht mehr lebensfähiger Praktiken macht, sondern als richtig
erkannte Einstellungen und Praktiken aus allen Zeiten integriert
und auf die heutige Zeit abstimmt, wird zugleich die Möglichkeit
für das Weiter- und Überleben dieser alten Religion geschaffen.
Im heutigen Wicca existieren ein steinzeitlich matriarchaler Gottesbegriff,
schamanische Praktiken, Druidenwissen, mittelalterliche Magie, Psychologie
und moderne Esoterik neben und miteinander. Die gemeinsame Klammer
ist das Wissen um die Allgegenwart einer großen Göttin,
die Verehrung der Natur und der Elemente.
4.1 Einweihungen und Hierarchien
Dem Selbstverständnis nach ist Wicca eine initiatorische Religion,
das heißt, dass eine Einweihung in die Mysterien erforderlich
ist und es sich um eine Priesterreligion handelt, es also keine
Laienschaft, wie in den etablierten Religionen gibt. Zu diesem Zweck
gibt es Initiationsrituale, deren Wert jedoch letztlich im äußerlich
sichtbaren Nachvollziehen eines inneren Prozesses, des Einschlusses
in eine Gemeinschaft und in der Weitergabe der Mysterientradition
liegt. Die Entwicklung vollzieht sich nicht direkt im Akt eines
Inititationsrituals, sondern in jedem Einzelnen. Das Ritual selbst
wirkt allerdings katalytisch und beschleunigend an dieser Entwicklung
mit.
Theoretisch wäre also ein Wicca-Priester denkbar, der niemals
Kontakt zu anderen Wicca hatte und sich quasi selbst initiiert hat,
durch seine eigene Entwicklung, eigenen Erkenntnisse und eigene
Erfahrungen. Dieser Weg wird auch durchaus durch einige prominente
Vertreterinnen des Wicca wenn nicht favorisiert, so doch als gut
gangbar geschildert. Im allgemeinen wird dieser Weg jedoch nicht
für gut erachtet. Die Organisationsform des Wicca ist der Coven
(Konvent), geleitet von einer Hohepriesterin, nur sie und Hohepriester
haben das Recht zu initiieren. Diese Form wurde aus durchaus praktischen
Erwägungen gewählt. Einzelpersonen, wie fortgeschritten
sie in ihrer Entwicklung auch sein mögen, haben zwangsläufig
wenig Möglichkeiten ihre Entwicklung an anderen zu spiegeln
und so Fehlentwicklungen und Irrtümer zu erkennen und zu korrigieren
und ihre persönliche Entwicklung realistisch abzuschätzen.
4.2 Organisatorische Strukturen
Ist ein Wicca der Meinung, er sei reif für einen Initiation,
so kann er dies normalerweise nicht aus eigener Machtvollkommenheit
umsetzen. Er wendet sich an eine Hohepriesterin mit der Bitte um
Initiation. Die Hohepriesterin hat dann die Möglichkeit, dieser
Bitte nachzukommen oder, wenn sie der Meinung ist, die notwendige
Reife sei noch nicht erreicht, diese Bitte abzuschlagen. Diese Freiheit
für die Hohepriesterin ist auch dringend erforderlich, da sie
mit jeder Initiation auch einen Teil der Verantwortung für
die Folgen aus dieser Initiation übernimmt. Ist der Initiant,
bei einem abschlägigen Bescheid, nicht mit der Entscheidung
der Hohepriesterin einverstanden, steht es ihm jederzeit frei sich
eine andere Hohepriesterin zu suchen, die ihn initiiert. Auf diese
Weise ist zugleich ein Kontrollmechanismus eingebaut.
4.3 Bedeutung der Gruppe
Im Übrigen, und das soll hier nicht unerwähnt bleiben,
ist es natürlich viel schöner und effektiver in einer
Gemeinschaft zu arbeiten und Energien für eine gemeinsame Sache
zu bündeln. Außerdem fördert ein Coven die persönliche
Entwicklung allein schon dadurch, dass auch Lernprozesse außerhalb
von Hierarchien ablaufen, gemeinsames Lernen oft als leichter empfunden
wird und nicht jeder jeden Fehler selbst machen muss.
Es ist aber nicht unbedingt leicht, einen geeigneten Coven für
sich selbst zu finden. Wicca ist nicht in einer großen Organisation
manifestiert, es ist zersplittert in viele örtliche Coven,
ohne jeden Dachverband. Die Treffen laufen weitgehend verdeckt und
man könnte fast sagen konspirativ ab. Coven-Mitglieder, sie
nennen sich Hexen (unabhängig vom Geschlecht), sind in der
Öffentlichkeit in der Regel nicht als solche bekannt. Dies
rührt aus der Zeit der Inquisition, in der das Bekanntwerden
als Hexe gleichbedeutend mit dem Ende auf dem Scheiterhaufen war.
Diese Zeiten sind zwar hoffentlich für immer vorbei, trotzdem
hat Diskretion auch heute noch ihren Wert. Das Umfrageergebnis bei
der Frage: »Hätten sie gerne eine Hexe als Nachbarn?«
kann sich wohl jeder ausmalen. Die gesellschaftliche Ächtung
von Hexen funktioniert nach wie vor.
Wiccas gehen davon aus, dass jeder, der Kontakt zu einem Coven
wünscht, diesen auch bekommen wird, wenn die Zeit dafür
reif ist. Außerdem kann eine moderne Religion wie Wicca natürlich
nicht an den neuen Medien vorbei gehen. Ein Blick in eine Suchmaschine
des Internet fördert hunderte Wicca-Seiten zu Tage.
4.4 Viele Formen der Verehrung
Bei einer Suche in einem solch gigantischen Datenpool wird man
dann auch zwangsläufig darauf stoßen, dass sich Wicca
sehr vielfältig darstellt. Da es keinen für alle verbindlichen
Kodex, wie die Bibel der Christen und den Koran des Islam, gibt,
wird Wicca von Coven zu Coven unterschiedlich praktiziert. Allein
die Anzahl der Namen der Göttin, die Verwendung finden, kann
den Neuling schon an den Rand der Verzweiflung bringen: Isis, Astarte,
Diana, Hekate, Demeter, Kali, Inanna, Arianrhod, Cerridwen, Rhiannon,
Bride, Aradia, Artemis.
Es muss deutlich gesagt werden, das ist nur eine sehr kleine Auswahl.
Es gibt sicher weit mehr als hundert Namen unter denen die Göttin
im Wicca verehrt wird. Es ist sicher gut, wenn man zumindest die
groben Eigenschaften der hauptsächlich verwendeten Göttinnen
kennt. Letztlich ist dies aber ohne großen Belang, da hier
wie im Schamanismus, alle Göttinnen in Wirklichkeit die eine
Göttin sind, die sich in verschiedenen Aspekten zeigt. In seinem
Grundprinzip reduziert sich der Glaube der Wicca auf einen Glauben
an die Lebenskraft an sich. Diese schöpferische und zerstörerische
Lebenskraft ist die Göttin schlechthin. In der Vorstellungswelt
der Wicca hat die Lebenskraft drei wesentliche Aspekte, die sich
dann in unterschiedlichen Göttinnen darstellen läßt:
4.5 Drei Aspekte der Göttin
Der erste Aspekt ist der der jungfräulichen Göttin, meist
repräsentiert durch die Göttin Diana. Es ist dies ein
Status in dem eine Einheit in der Göttin selbst besteht. Sie
ist jung, ungebunden, stark und es ist kein männlicher Gegenpart
notwendig um ihre Ganzheit zu erreichen. Die zugehörige männliche
Gottheit ist in dem Jäger Herne zu sehen, einem Gott der zwar
bereits die volle männliche Kraft entwickelt hat, aber noch
als jagender bzw. suchender Gott dargestellt wird. Eine Verbindung
zwischen den Gottheiten existiert nur in sofern, als Herne nach
Diana sucht.
Im nächsten Aspekt wandelt sich die jungfräuliche Göttin,
zu einer ihrer Kraft bewussten, zur Geburt von neuem fähigen
und mit allen sexuellen Attributen versehenen Göttin. Dieser
Aspekt wird häufig durch die Göttin Aradia repräsentiert.
Da sie ihre weiblichen Eigenschaften in diesem Stadium voll entwickelt
hat, steht ihr in dieser Phase als Partner ein männliches Gottesbild
gegenüber. Auch dieser männliche Gott hat inzwischen die
Reife sich mit der Göttin zu verbinden und mit ihr schöpferisch
tätig zu werden. Er wird häufig als Pan dargestellt. Zusammen
mit diesem Gott erreicht die Göttin Vollkommenheit.
In ihrem letzten Aspekt wird die Göttin zur dunklen Mutter,
häufig dargestellt als Hekate. Die dunkle Mutter ist eine Manifestation
der Göttin, in der sie das größte Wissen und die
größte Macht in sich vereinigt. Sie ist aber auch die
todbringende Göttin. Dieser Aspekt wird aber von den Wicca
nicht so negativ gesehen, wie dies in der christlichen Gesellschaft
Usus ist. Der Tod wird als notwendige Voraussetzung für eine
Wiedergeburt gesehen. Da eine Wiedergeburt immer wieder eine weitere
Entwicklung neue positive Optionen ermöglicht, ist der Tod
einfach ein notwendiger Bestandteil dieses Zyklus.
4.6 Die Feste der Wicca in Jahreslauf
Wicca feiern acht große Jahresfeste. Diese symbolisieren
den Zyklus von Geburt und Wiedergeburt. Diese Feste werden bei den
Wicca nicht nur als Rituale zelebriert, sondern auch als ausgelassen
gefeiert. Alle Feste zusammen bilden das Rad des Jahres. In der
Drehung dieses Rades werden die Wicca immer wieder gezwungen sich
mit der Endlichkeit ihres Seins und der Wiedergeburt zu beschäftigen.
Dabei darf aber nicht vergessen werden, dass diese Feste nur einen
symbolischen Rahmen bilden, der die Spiritualität, das Denken
und die Gefühle, in Form von Bildern, auf das wirklich Wichtige
fokussieren soll. Die Rituale selbst, sind also nichts weiter als
ein seit Jahrhunderten als wirksam erwiesenes Werkzeug:
22. Dezember: Am Tag der Wintersonnenwende wird der Gott in Form
des Eichenkönigs geboren. Mit seinem Wachstum und der Zunahme
seiner Kraft werden die Tage länger und die Erde fruchtbarer.
2. Februar: Mit dem Erwachen seiner Manneskraft an Imbolc, erwachen
auch die Kräfte der Erde zu neuem Leben. Es ist die Zeit die
Felder zu bestellen und die Saat auszubringen.
21. März: Zu Ostara ist der Gott ein typisch pubertierender
Jugendlicher, bereits mit großer Kraft ausgestattet aber noch
nicht in der Lage sie sinnvoll einzusetzen. Auch eine große
Unberechenbarkeit ist ihm zu eigen. Dies spiegelt sich in den Wetterkapriolen
in dieser Zeit.
1. Mai: An Beltane stellen sich die Wicca Gott und Göttin
als junge Erwachsene vor, die in Liebe zueinander finden und sich
erstmals sexuell vereinigen. Beltane, ist wie gesagt, das Fest des
alten Sonnengottes Bel, der mit seinen warmen Strahlen (seiner Liebe)
die Erde (die Göttin) so wärmt, dass sie den Menschen
ihre Wärme und erste Früchte der Felder geben kann.
22. Juni: An Mittsommer erreicht der Gott seine höchste Kraft.
Dies ist aber im Umkehrschluss zugleich der Zeitpunkt ab dem seine
Kraft abnimmt. Er vollzieht nochmals die große Vereinigung
mit der Göttin, unmittelbar danach wandelt er sich zum Mistelkönig,
dem Herrscher der dunklen Jahreszeit, quasi ein Tod mit sofort folgender
Wiedergeburt.
1. August: Lughnasadh ist das großes Fest des Sonnengottes.
Er hat zwar noch viel Kraft, aber sein Ende ist bereits absehbar,
er stirbt täglich ein Stück mehr. Dies spiegelt sich ebenfalls
in der Natur: Das Korn wird geerntet und zugleich entsteht der Samen
für die nächste Aussaat und das Brot für die Menschen.
21. September: Mabonadh ist als Fest vergleichbar mit einem Erntedankfest
und findet am Tag der Herbst Tag- und Nachtgleiche statt. Es ist
dem Gott Mabon gewidmet, einer sehr alten Gottheit, die die Weisheit
des Alters mit einem sanften Gemüt verbindet. Auch diese Eigenschaften
finden zu diesem Zeitpunkt ihre Entsprechung in der Natur.
31. Oktober: Das nächste große Fest ist Samhain, ein
eher düsteres Fest. Es ist den Ahnen und den Toten gewidmet
und wurde bereits durch die Frühkelten begangen. Es ist auch
die Zeit in der das alte Jahr immer kraftloser wird, die Sonne kaum
noch wärmende Strahlen zur Erde sendet und zugleich das neue
Jahr in Sichtweite gerät.
22. Dezember: Mit dem Fest der Wintersonnwende schließt sich
der Kreis des Lebens, oder wenn man so will, es beginnt ein neuer
Zyklus: Das alte Jahr stirbt, es hat seine Kraft völlig verbraucht.
Genauso ist es mit dem Gott, dem Mistelkönig, er stirbt, um
sofort wieder als Eichenkönig neu geboren zu werden.
4.7 Mondfeste
Außer diesen acht Jahresfesten feiern die Wicca noch Voll-
und Neumondfeste. Der rituelle Rahmen ist bei diesen Festen von
Coven zu Coven stark unterschiedlich und abhängig von den
jeweiligen Vorlieben der Hohenpriesterinnen, Hohepriestern und Priester
eines Covens. Auch bei diesen Mondfesten werden Göttinnen in
verschiedenen Aspekten verehrt. So wird zum Beispiel die Göttin
Aradia häufig mit dem Vollmond identifiziert. Besonders ihr
sexueller Aspekt spielt hier eine bedeutende Rolle. Zu Neumond wird
häufig Hekate in ihrer Eigenschaft als dunkle Mutter verehrt.
4.8 Tanzen bei Wein und Kuchen
Alle Rituale des Wicca beinhalten ein Festmal, mit Wein und Kuchen
und vielfach wird auch rituell getanzt. Der Tanz ist hier ein Mittel
um alle Energien der Teilnehmer zu wecken und gebündelt auf
ein gemeinsames Ziel zu richten. Er wird häufig zur Vorbereitung
der einzelnen auf das dann folgende Ritual verwendet, indem er das
Bewusstsein und die versteckten Energien der Teilnehmer zu einem
Gruppenbewusstsein zusammenfügt und hierdurch für das
eigentliche Ritual ein Energiereservoir schafft, welches dann auf
vielfache Weise verwendet werden kann.
Um dieses Gruppenbewusstsein zu erreichen, ist es absolut notwendig,
dass alle Mitglieder eines Covens vertrauensvoll zusammenarbeiten.
Wenn auch nur zwei Teilnehmer eines Rituals keinen positiven Bezug
zueinander haben, kann dies die Arbeit der gesamten Gruppe unmöglich
machen. Es ist daher entscheidend, den Coven zu finden, in dem diese
Voraussetzung für jeden einzelnen gegeben ist und es ist sicher
besser diese Maxime kompromisslos zu vertreten, als sich zähneknirschend
einem Coven anzuschließen, der sie nicht hundertprozentig
erfüllt. Im Endeffekt ist dann nämlich für einen
selbst keine Arbeit im Coven möglich und alle anderen werden
in ihrer Arbeit behindert, ein für jeden unbefriedigender Zustand.
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