All you need... - Die Ethik Jesu
1.0 Eine berühmte Story
Da kam ein Gesetzeslehrer und wollte Jesus auf die Probe stellen;
er fragte ihn: »Lehrer, was muß ich tun, um das ewige
Leben zu bekommen?« Jesus antwortete: »Was steht denn
im Gesetz? Was liest du dort?« Der Gesetzeslehrer antwortete:
»Liebe den Herrn, deinen Gott, von ganzem Herzen, mit ganzem
Willen und mit aller deiner Kraft und deinem ganzen Verstand! Und:
Liebe deinen Mitmenschen wie dich selbst!« »Du hast
richtig geantwortet«, sagte Jesus. »Handle so, dann
wirst du leben.«
Aber dem Gesetzeslehrer war das zu einfach, und er fragte weiter:
»Wer ist denn mein Mitmensch?«
Jesus nahm die Frage auf und erzählte die folgende Geschichte:
»Ein Mann ging von Jerusalem nach Jericho hinab. Unterwegs
überfielen ihn Räuber. Sie nahmen ihm alles weg, schlugen
ihn zusammen und ließen ihn halbtot liegen. Nun kam zufällig
ein Priester denselben Weg. Er sah den Mann liegen und ging vorbei.
Genauso machte es ein Levit, als er an die Stelle kam: Er sah ihn
liegen und ging vorbei. Schließlich kam ein Reisender aus
Samarien. Als er den Überfallenen sah, ergriff ihn das Mitleid.
Er ging zu ihm hin, behandelte seine Wunden mit Öl und Wein
und verband sie. Dann setzte er ihn auf sein eigenes Reittier und
brachte ihn in das nächste Gasthaus, wo er sich weiter um ihn
kümmerte. Am anderen Tag zog er seinen Geldbeutel heraus, gab
dem Wirt zwei Silberstücke und sagte: »Pflege ihn! Wenn
du noch mehr brauchst, will ich es dir bezahlen, wenn ich zurückkomme.«
»Was meinst du?« fragte Jesus. »Wer von den dreien
hat an dem Überfallenen als Mitmensch gehandelt?« Der
Gesetzeslehrer antwortete: »Der ihm geholfen hat!« Jesus
erwiderte: »Dann geh und mach du es ebenso!«
2.0 »Dann rief er ein Taxi...« - Moderne Variationen
2.1 Jesus in Favoriten
Jesus erzählte die folgende Geschichte:
»Ein Mann ging vom Alten Landgut zum Reumannplatz. Unterwegs
begegneten ihm drei Türken. Sie schlugen ihn zusammen und raubten
ihn aus. Nun kam zufällig ein Polizist zu ihm. Er sah den Mann
liegen und ging vorbei. Genauso machte es ein Prominenter der zufällig
des Weges kam. Schließlich kam ein Bettler. Als er den Überfallenen
sah, ergriff ihn Mitleid. Er ging zu ihm hin, half ihm auf und leistete
Erste Hilfe. Dann rief er ein Taxi und brachte ihn ins Krankenhaus,
wo der Mann ärztlich versorgt wurde. Am anderen Tag brachte
der Mann dem Bettler 1.000 € und sagte: ›Kauf dir etwas
zu essen und such dir einen Job.‹ «
»Was meinst du?« fragte Jesus. »Wer von den dreien
hat dem Mann geholfen?« »Der Bettler!« sagte der
Mann. Jesus erwiderte: »Dann geh und hilf auch bedürftigen
Menschen!«
2.2 Du musst selber entscheiden!
Jesus erzählte die folgende Geschichte:
»Ein Mann ging vom Twin-Tower hinaus zur SCS. Eine Gruppe
von Skins sah den wehrlosen Ausländer, schlug ihn zusammen
und raubte ihn aus. Dann ließen sie ihn auf der Straße
liegen. Nun kam zufällig ein Gabber vorbei. Er sah den Mann
liegen und ging vorbei. Genauso machte es eine Türkin, die
mit ihrem 8-jährigen Sohn unterwegs war. Schließlich
kam eine gemischte Gruppe aus Punks und Skatern vorbei. Als sie
den Überfallenen sahen, ergriff sie Mitleid. Sie gingen zu
ihm hin und brachten ihn wieder zu Bewusstsein. Dann halfen sie
ihm auf die Beine und brachten ihn in ihren nahegelegenen Bunker,
wo er ärztlich versorgt wurde. Am anderen Tag war er ausgeruht
und wieder bei Kräften und sagte: ›Danke für eure
Hilfe.‹ «
Später sah er auf der Straße Jesus mit einem der Skins
stehen, die ihn vor kurzem verprügelt hatten. »Was meinst
du?« fragte Jesus den Skin: »War das besonders cool
oder mutig den wehrlosen Mann zu verdreschen?« »Nein, sagte
der Skin, aber weil alle auf ihn eingeschlagen haben, hab ich mitgemacht.«
Jesus erwiderte: Ȇberleg in Zukunft besser, was du tust
und verlass dich nicht immer auf deine Gruppe. Du musst selber entscheiden
was richtig und was falsch ist!«
2.3 Michael Jackson im Rotlicht-Milieu
Jesus erzählte die folgende Geschichte:
»Ein Mann ging von einem Puff zum anderen. Unterwegs kotze
er die Straßen voll und wurde währenddessen beraubt.
Es war einen Gruppe von Skins und sie schlugen ihn halbtot. Nun
kam zufällig ein Zuhälter vorbei. Er sah den Mann liegen
und ging vorbei. Genauso machte es die dazugehörige Prostituierte.
Schließlich kam Michael Jackson. Als er den Überfallenen
sah, ergriff ihn Mitleid. Er ging zu ihm hin, küsste ihn leidenschaftlich
und half ihm auf. Dann gab er ihm einen Klaps auf den Po und brachte
ihn in das nächste Puff, wo er sich weiter um ihn kümmerte.
Am nächsten Tag verabschiedete er sich und sagte: ›Unsere
gemeinsame Zeit werde ich nie vergessen.‹ «
»Was meinst du?« fragte Jesus, »Wer von den drei
Futzis war der geilste Mitmensch?« Der Mann antwortete: »Michael
Jackson natürlich!« Jesus erwiderte: »Eben. Da
sieht man wieder einmal, dass man den Medien nicht alles glauben
darf. Schließlich können auch Prominente ein weiches
Herz haben.«
2.4 Eine geheimnsvolle Blondine
Jesus erzählte die folgende Geschichte: »Ein Mann ging
von Wien nach Tschibuti. Unterwegs traf er ein paar Psychopaten.
Sie löcherten ihn mit ihren blöden Fragen bis er ohnmächtig
wurde. So ließen sie ihn auf dem Gehsteig liegen. Nun kam
zufällig ein Pizzalieferant vorbei. Er wollte seine Kunden
nicht warten lassen, so ließ er den Mann liegen und eilte
weiter. Auch eine vornehme Dame, ein Polizist und ein Schulwart
kamen vorbei. Aber keiner wollte sich kümmern, jeder hatte
eine andere Ausrede. Schließlich kam eine Blondine mit großer
Oberweite des Weges. Als sie den Überfallenen sah, ergriff
sie Mitleid. Sie ging zu ihm hin, gab ihm eine Ohrfeige, damit er
aufwachte. Dann half sie ihm auf und brachte ihn in ihre riesige
Wohnung, wo sie sich liebevoll um den Benommenen kümmerte.
Am anderen Tag wachte er schweißgebadet auf, konnte sich an
nichts erinnern, und fragte: ›Wer bist du und was willst du?‹
«
»Was meint ihr?« fragte Jesus seine Zuhörer: »Wer
von den vieren hat sich am besten verhalten?« Die Antwort
lautete einstimmig: »Die Blondine!« Jesus erwiderte:
»Na eben. Gott sieht auf das Herz, nicht auf die Haarfarbe.«
Quelle: Lk 10,25-37, Die »modernen Variationen« stammen von Schülerinnen
und Schülern der 1AD (März 2004).
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