› Autoaggression - Ein Erfahrungsbericht

1.0 Formen der Autoaggression

Erstmal denke ich, dass es zwei verschiedene Arten speziell von »Ritzern« gibt:
1. Leute die ein richtiges psychisches Probleme haben und für die es eine Erleichterung ist. 2. Meist pubertierende Mädchen bei denen es anscheinend schon zum Kult geworden ist. Ich halte nicht viel von diesem anscheinenden Gruppenzwang bei Jugendlichen! Was soll man sich mit derartigen Dingen beweisen, warum diese Dinge???

1.1 Aus dem Leben eines autoaggressiven Menschen

Ich will von jemandem erzählen der ein echtes psychisches Problem hat. Wo es schon so weit ging dass derjenige echt süchtig danach war sich »Schmerzen« zuzufügen! Dabei waren es gar keine richtigen Schmerzen mehr, eher ein äußerst angenehmes Gefühl, irgendwie befreiend, beruhigend. Man fühlt sich als würde man neben sich stehen und sich bei dem Akt der Verstümmelung zusehen, und wenn das Blut so richtig fließt fühlt man sich als würden all die Aggressionen und Gefühle die man nicht spüren will aus einem herausquellen, befreiend und angenehm. Erst Stunden später fühlt man die ersten Schmerzen.

Es ist grauenhaft wenn einen die Gefühle auffressen, aber wem kann man sich schon anvertrauen? Man wird so und so nicht verstanden! Wozu Gefühle zeigen wenn sie so und so falsch gedeutet werden, oder man wird verspottet. Das sind die Gedanken eines Autoaggressiven man glaubt einfach nicht, dass es auch Menschen gibt die einen verstehen, die einem helfen können. Man ist so in sich verschlossen, dass man die Außenwelt nicht an sich ran lässt!

1.2 Mögliche Auslöser und Auswirkungen

Auslöser kann es viele geben! Vergewaltigung, Probleme die tief in der Kindheit liegen. Meist sind es Dinge die man nicht mal mehr weiß. Der Mensch verdrängt nämlich gerne was ihm nicht gefällt, mit dem er nicht zurechtkommt, doch leider verdrängt man es nicht komplett, man kapselt es von den Erinnerungen ab, aber diese Dinge sind immer noch da, sie ruinieren einen innerlich.

Für die Außenwelt wird man ruhiger und verschlossener, während man selbst immer depressiver wird und sich immer mehr fragt warum man eigentlich noch lebt, es braucht einen so und so keiner und wenn man tot ist hat man wenigstens keine Probleme mehr.

Auf der einen Seite will man in Ruhe gelassen werden, will alleine sein, auf der anderen Seite will man auch bemerkt werden, will dass jemand kommt um zu helfen, und je weniger es die Umwelt bemerkt, desto mehr fühlt man sich bestätigt. Am schlimmsten ist es, denke ich, wenn es die eigenen Eltern nicht sehen! Sehen sie es nicht weil sie es nicht sehen wollen, weil »mein Kind so etwas nicht macht«, oder sehen sie es wirklich nicht? Ich denke, dass oft ersteres zutrifft, denn es fällt natürlich auf wenn das Kind mitten im Sommer nur mit langärmligen Dingen herumläuft, oder noch schlimmer wenn es Kurzärmliges trägt und die Narben - oft auch frisch entzündete - gut sichtbar sind. Aber warum wollen sie es nicht sehen? Warum wollen sie ihrem eigenen Kind nicht helfen? Wahrscheinlich weil es dem Ruf schaden würde!

Daniela Hirsch (Mai 2003, 2AD)