Emanzipation - Der lange Weg zur Gleichberechtigung
1.0 Frauen und Männer in Österreich
In der Vergangenheit wurde schon oft versucht die Gehaltsschere
zwischen Frauen und Männern zu schließen. Doch dieser
Tage wurde einmal mehr klar, dass man von diesem Ziel noch weit
entfernt ist! Fakt ist jedenfalls, dass seit 1957 die Gleichstellung
von Männern und Frauen im EU-Vertrag festgesetzt, bis heute
aber nur teilweise verwirklicht ist. So verdienen etwa im EU-Schnitt
Frauen bei gleicher Arbeit noch immer 30% weniger als Männer.
Eine der ausführlichsten Untersuchungen der Einkommensunterschiede
zwischen Männern und Frauen wurde im Jahre 1994 durchgeführt.
Die dabei gewonnnen Zahlen sind heute noch immer erstaunlich aktuell.
Interessant hierbei ist, dass bei dieser Untersuchung auch die Pensionen
verglichen werden.
1.1 Beispiele
· ein Angestellter verdient durchschnittlich 2.840€ pro Monat
- eine Angestellte kommt hingegen nur auf 1.666€.
· ein Angestellter bekommt im Schnitt 1.918€ Pension - eine
Angestellte durchschnittlich 1.581€ monatlich.
Weitere Unterschiede zeigen sich bei der Aufteilung von Positionen.
Dabei ist der Unterschied bei den Top-Verdienern mit Jahreseinkommen
von über 200.000 am größten. Verdienen im Österreich
zumindest 4.496 Männer soviel oder mehr, so sind es nur 303
Frauen. Dass sich solche Routinen nur langsam und kompliziert aufbrechen
und verändern lassen liegt auf der Hand.
1.2 Begründungsversuche
Viele Leute führen Gehaltsunterschiede und das Ungleichgewicht
der Stellenbesetzungen auf das unterschiedliche Ausbildungsniveau
zurück, doch dies ist bestenfalls ein Irrglaube. Fakt ist,
dass mittlerweile gleich viele Mädchen wie Burschen maturieren.
Und bei den Studienabgängern lagen 2003 erstmals die Frauen
voran. Auch die anderen Karrierebremsen (Babypausen, Hang zu Branchen
mit extrem schlechtem Gehaltsniveau) können die Unterschiede
nicht wirklich rechtfertigen und erklären.
Bleibt die ernüchternde Erkenntnis mancher Personal-Experten,
geäußert freilich nur hinter vorgehaltener Hand: Frauen
agieren in Gehaltsverhandlungen einfach erfolgloser als Männer.
Florian Moosbeckhofer (Mai 2003, 5BK)
Recherchiert anhand von Informationen der
Gewerkschaft der Privatangestellten des
Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit, der Homepage von
»Ceiberweiber« sowie der
Universität Wien.
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