Gentechnik - Experimente an Schafen
und Menschen
1.0 Morag und Megan
1.1 Schafe als Versuchskaninchen
Im Mai 1996 wurde zum ersten Mal bekannt, dass Wissenschaftler des
britischen Roslin Institutes in Edinburgh, Schottland ein Schaf
geklont hatten. Sie verwendet den neun Tage alte Embyro eines schwangeren
Schafes, welcher aus etwa einhundert Zellen bestand. In dem Stadium
sind noch alle Zellen gleich gebaut, d.h. es hat noch keine Spezialisierung
auf bestimmte Aufgaben stattgefunden. Die Zellen sind totipotent,
so dass es für ihre weitere Entwicklung noch alle Möglichkeiten
vorhanden sind. Die Wissenschaftler haben dafür gesorgt, dass
sich diese Zellen noch weiter vermehrten, so dass es in weniger
als einer Woche schon über tausend Zellen gab. Man hat anschließend
noch sichergestellt, dass alle Zellen auch wirklich genetisch identisch
waren.
1.2 Klonen durch Zellkerntransfer
Zur gleichen Zeit hat man anderen Schafen Hormone eingespritzt,
so dass sie extrem viele unbefruchtete Eizellen, sogenannte Oozyten,
produzierten. Von diesen Oozyten wurde der Zellkern vorsichtig entfernt.
Daraus resultierten Eizellen, die keinen Kern hatten und somit auch
keine genetischen Informationen speicherten. Durch kleine elektrische
Impulse wurde eine Fusion der entkernten Oozyten und der totipotenten
Zellen bewirkt, so dass man im Grunde genommen Eizellen mit ausgetauschten
Zellkernen hatte.
Dies hatte auch zur Folge, dass die Eizellen nun diploid waren,
d.h. so, als wären sie von Sperma befruchtet worden.
Die Eizellen konnten sich nun teilen. Es entstanden neue Embryonen, alle mit
den gleichen Erbinformationen.
1.3 Die Erfolgsrate
Diese identische Embryonen wurden nun wieder in weibliche Schafe
implantiert. Die Schafe dienten als Leihmütter. Von 250 Embryonen
überlebten nur fünf bis zur Geburt. In den ersten zehn
Tagen starben drei dieser walisischen Bergschafe, zwei überlebten.
Diesen zwei überlebenden Schwesterschafen, beide genetisch
identisch, gab man die schottischen Namen Morag und Megan. Selbst
nach sieben Monaten waren noch beide gesund.
Zwar war die Überlebensrate der Embryonen noch sehr niedrig,
doch dies war schon ein recht großer Erfolg. Das Verfahren
wurde patentiert. Morag und Megan waren die ersten Schafe, die mit
dem Zellkerntransferverfahren geklont wurden. Vor diesem Versuch
hatte man mit dieser Methode nur bei niedrigeren Lebewesen wie etwa
bei Fröschen Erfolg gehabt.
2.1 Ein Schaf als Star der Medienwelt
Zwar wurde in der Presse auch über Morag und Megan berichtet,
doch große Diskussionen gab es erst, als das Team von Wissenschaftlern
des Roslin Institutes bzw. der Firma PPL Therapeutics im Februar
1997 einen Artikel über ihr geklontes Schaf Dolly veröffentlichten.
Bei Morag und Megan hatte man einen Embryo geklont, bei dem die
Zellen noch totipotent waren. Nun wollte man aber nicht nur Embryonen
klonen, sondern auch erwachsene Lebewesen mit differenzierte Zellen.
2.2 Von »allmächtigen«
und »spezialisierten« Zellen
Bei der normalen Entwicklung eines höheren Lebewesens spezialisieren
sich die Zellen schon sehr früh. Es entstehen unterschiedliche
differenzierte Zellen wie z.B. Nervenzellen, Muskelzellen usw. Zwar
haben diese Zellen immer noch die komplette Erbinformation, doch
die Gene werden z.B. durch bestimmte Enzyme mit Methylgruppen reguliert,
so dass nur noch bestimmte Proteine produziert werden und die Zelle
nur für ganz bestimmte Aufgaben zuständig wird. Sie sind
also in jener Form nicht totipotent sondern spezialisiert.
2.3 Unterschiedliche Versuchsordnungen
Die Wissenschaftler des Roslin Institut verwendeten dieses mal drei
verschiedene Spenderzellarten: Zellen eines 9 Tage alten Embryos,
Zellen eines nach 26 Tagen abgetriebenen Schafsfötus und (wie
beim Fall Dolly) Euterzellen eines sechs Jahre alten und somit erwachsenen,
weiblichen Schafes. Bei den Fötus- und Euterzellen handelt
es sich wohlgemerkt nicht um totipotente, sondern um weiterentwickelte,
differenzierte Zellen. Wie beim vorherigen Experiment musste man
den Zellkern dieser Zellen jeweils in eine vorher entkernte Eizelle
einpflanzen.
Wieder schien es vorteilhafter, Oozyten zu verwenden und um diese
zu erhalten hatte man 28 - 33 Stunden vor der Entnahme den Schafen
ein Gonadotropin freisetzendes Hormon eingespritzt. Das Einpflanzen
der Spenderzellkerne erreichte man wieder indem man durch elektrische
Impulse eine Verschmelzung der Zellkerne der Spenderzellen mit vorher
entkernten Eizellen bewirkte.
2.4 Reprogrammierung bereits spezialisierter
Zellen
Damit sich aber Embryonen aus den fusionierten Eizellen entwickeln
konnten, mussten die Eizellen undifferenziert, d.h. totipotent sein.
Dies zu erreichen war sehr schwierig, und hier lag der eigentliche
große Fortschritt beim Klonen von Dolly.
Bei der Fusion war es sehr wichtig, dass sich sowohl die Spenderzelle
als auch die Eizelle in einer bestimmten Phase des Mitosezyklus
befanden, denn die Erfolgsquote hing sehr stark von der Phasenkombination
ab. Durch eine besondere Salzlösung sorgte man vor der Elektrofusion
dafür, dass die Spenderzellen in die G0-Phase gelangten. Mit
der G0-Phase meint man einen fast inaktiven Zustand. Die Zellen
teilen sich nicht mehr und die DNA wird nicht mehr kopiert. Die
resultierenden Eizellen waren in der Tat totipotent, aber über
die genauen biochemischen Prozesse, die dazu führten, sind
sich die Wissenschaftler noch nicht vollständig im klaren.
Man vermutet, dass die Eizellen bestimmte Proteine bzw. Enzyme enthalten,
die diese Reprogrammierung von der spezialisierten Zelle zur totipotenten
Zelle möglich machten.
2.5 Der Durchbruch
Die Embryonen wurden Leihmüttern eingepflanzt. Es überlebten
vier Schafe, die von Embryozellen abstammten, zwei Schafe, die von
Fötuszellen abstammten und schließlich ein Schaf, das
von einer Euterzelle abstammte. Durch Tests wurde verifiziert, dass
die Schafe von den Spenderschafen abstammten. Das letztgenannte
Schaf nannte man Dolly. Dolly ist das erste Lebewesen, das durch
Klonen eines erwachsenen Säugetieres entstanden ist.
Dies war ein sensationeller Durchbruch für das Team. Im Februar
1997 wurden die Ergebnisse in der Fachzeitschrift »Nature«
veröffentlicht. Es folgte sehr viel Anerkennung, aber auch
viel Kritik. Die Erfolgsquote beispielsweise ist sehr viel geringer
als bei der natürlichen Fortpflanzung.
2.6 Offene Fragen
Trotz vieler post-mortem Untersuchungen weiß man in den meisten
Fällen nicht definitiv, weshalb es zu Fehlgeburten kam. Die
geklonten Schafe tendieren außerdem dazu, noch im Mutterleib
sehr viel größer als bei einer normalen Schwangerschaft
zu werden, was nicht nur eine Gefahr für das Tier sondern auch
eine Gefahr für die Leihmutter darstellt. Daneben gibt es auch
einige Bedenken über das biologische Alter eines geklonten
Schafes, denn in gewisser Weise ist Dolly zur Zeit ihrer Geburt
bereits über 7 Jahre alt.
2.7 Ethische Diskussionen
Sehr viel größere Kritik gab es, als auch in den Massenmedien
über das Schaf Dolly berichtet wurde. Am wichtigsten war dabei
natürlich der ethische Aspekt. Viele Menschen halten das Klonen
für ein unerlaubtes Eingreifen in die Natur.
Eine große Rolle spielt dabei die Angst vor dem Klonen von Menschen.
Ein großer Teil der Bevölkerung glaubt, dass es bald absolut identische
Personen mit identischen Persönlichkeiten geben wird, doch
die Menschen sind sich nicht darüber im klaren, dass auch eineiige
Zwillinge von der Natur geschaffene Klone sind, und dass sehr vieles
durch die Umwelt bestimmt wird. Ob bzw. wann das Klonen von Menschen
möglich sein wird, ist momentan nicht ganz sicher. Wie bereits
erwähnt sind sich die Wissenschaftler über die genauen
biochemischen Prozesse, die zur Reprogrammierung der Euterzelle
führten, noch nicht im klaren.
2.8 Diskussionen in Fachkreisen
Einige Wissenschaftler vermuten sogar, dass Dollys genetische Informationen
aus einer Zelle stammten, bei der die Entwicklung zu einer ausgereiften
Euterzellen noch nicht vollständig abgeschlossen war. Dies
kann zwar nicht hundertprozentig ausgeschlossen werden, aber die
meisten Wissenschaftler halten das für unwahrscheinlich.
Bisher glaubte man, dass die biologische Entwicklung und die Spezialisierung
der Zellen nicht mehr rückgängig gemacht werden kann.
Das Roslin Institute lieferte uns jetzt anscheinend einen Beweis
für das Gegenteil, sodass es völlig neue Perspektiven
für die Wissenschaft gibt. So kann man sich jetzt genauer mit
den sogenannten somatischen Mutationen befassen, welche für
die Entstehung von Tumoren verantwortlich sind und beim Alterungsprozeß
eine Rolle spielen.
Es ist aber dennoch ungewiß, ob diese
Methode wirklich bei allen spezialisierten Zellen funktioniert.
Laut Dr. Ian Wilmut, Wissenschaftler am Roslin Institut, sind Gehirn-
und Muskelzellen vermutlich schon so stark spezialisiert, dass die
Aufhebung der biologischen Entwicklung nicht mehr möglich ist.
Weiterhin ist es noch unklar, ob auch ältere Zellen als Spenderzellen
in Frage kommen, da es im Laufe der Zeit beim Alterungsprozeß
chemische Veränderungen geben kann.
2.9 Geklonte Menschen??
Selbst wenn dieser Prozeß nicht bei allen spezialisierten
Zellen möglich ist, wäre es aber höchstwahrscheinlich
immer noch möglich, sich gezielt bestimmte Zellen eines Menschen
auszusuchen, um ihn dann zu klonen. Einige Wissenschaftler vermuten,
dass das Klonen von Menschen schon sehr bald möglich sein wird,
manche, wie z.B. der amerikanische Wissenschaftler Dr. Richard Seed,
haben sogar bereits ganz konkrete Pläne in dieser Richtung.
In einigen Ländern, u.a. auch Deutschland und Großbritannien
ist das Klonen von Menschen verboten, doch Wissenschaftler können
die nationalen Gesetze ihres Landes sehr einfach umgehen, indem
sie ihre Arbeit in das Ausland verlagern. Selbst wenn internationale
Vereinbarungen getroffen werden, wird eine vollständige Kontrolle
nicht möglich sein.
2.10 Weitere Anwendungsmöglichkeiten
Bei den vielen Diskussion um das Klonen von Menschen sollte man
nicht vergessen, dass das britische Wissenschaftlerteam einige andere
Ziele hatte. Durch ihre neue Methode könnte es z.B. möglich
werden, auch andere erwachsene Weidetiere wie z.B. Rinder zu klonen.
Das würde die Viehzucht revolutionieren, denn besonders wertvolles
Vieh würde man einfach klonen und die Suche nach geeigneten
Kreuzungspartnern würde entfallen. Einige Forscher haben inzwischen
schon mit solchen Experimenten bei Rindern angefangen. Weiterhin
könnte das Klonen bei der Genmanipulation sehr hilfreich sein.
Das »Dolly-Projekt« entstand aus einer Zusammenarbeit
zwischen dem Roslin Institute und der Firma PPL Therapeutics. PPL
war hauptsächlich daran interessiert, mit dieser Methode sehr
effizient transgene Tiere zu schaffen. Transgene Tiere sind Tiere
mit einigen menschlichen Genen.
3.0 Polly
3.1 Ein Schaf mit menschlichen Genen
Dolly war in keinster Weise genmanipuliert. Im Juli 1997 stellte
das Wissenschaftlerteam des Roslin Institute der Öffentlichkeit
das erste geklonte transgene Schaf vor: Polly.
Bei Polly verwendete man den Zellkern einer Fötuszelle.
In den Zellkern hat man vor der Fusion ein menschliches Gen eingepflanzt,
welches für die Produktion des »Faktor IX« sorgt.
3.2 Neue Perspektiven für die Pharmazie
Bei Menschen, die unter Hämophilie leiden, ist dieses Blutprodukt
nicht in ausreichendem Maße im Körper vorhanden.
In Nordamerika, Europa und Japan gibt es momentan etwa 7000 Betroffene,
denen man bisher zum Beispiel mit Blutspenden half. Das Schaf Polly
soll Milch produzieren, welches diesen Faktor IX enthält. Dies
soll allmählich eine billigere Alternative zu den Blutspenden
werden. Es gab bereits Fälle von Hämophiliekranken, die
sich durch die Blutspenden mit HIV, Hepatitis und anderen Krankheiten
infiziert haben. Diese Gefahr bestünde bei dieser neuen Alternative
nicht. Daneben bestätigt der Erfolg bei Polly noch einmal das
Experiment mit Dolly.
3.3 Präzisere Genmanipulation durch
Klonen
Zwar gibt es schon seit 1991 transgene Schafe, transgene Tiere allgemein
sogar schon seit 1981, aber Polly ist das erste transgene Tier,
das durch Klonen entstanden ist. Bisher war die Schaffung transgener
Weidetiere nur durch pronukleare Injektion möglich. Bei diesem
Verfahren werden 200 - 300 Kopien eines menschlichen Genes in ein
befruchtetes Ei injiziert. Das Tier wird dann von einer Leihmutter
ausgetragen. Die Resultate sind dabei aber überhaupt nicht
zufriedenstellend, denn nur aus 2-3% der Eizellen entstehen schließlich
transgene Tiere, und von diesen 2-3% ist das Gen außerdem
nur bei extrem wenigen Tieren in ausreichendem Maße aktiv.
Der Versuch mit Dolly zeigte, dass man auch aus Zellkulturen Tiere
entstehen lassen konnte, und so wurde es jetzt möglich, die
Genmanipulation sehr viel präziser auszuführen. Außerdem
kann man ganz genau prüfen, bei welchen Zellen die Modifikationen
erfolgreich verlaufen sind, sodass man nur bei diesen den Prozeß
fortsetzen muß.
4.0 Fazit
Die Meldungen über die geklonten Schafe überraschten sicherlich
sehr viele Menschen. Es scheint in der Tat einige sinnvolle Anwendungsgebiete
für das Klonen zu geben, doch wie mit allen neuen Technologien
sollte man zumindest anfangs sehr vorsichtig sein. Manche Dinge
kann man aber anscheinend leider erst durch Erfahrungen lernen.
5.0 Klonschaf Dolly frühzeitig gestorben
Der vorzeitige Tod des Klonschafs Dolly am 14 Februar 2003 hat in
Großbritannien eine neue Diskussion über die Gefahren
des Klonens in Gang gesetzt. Dolly, der erste Klon eines erwachsenen
Säugetiers, hatte im Alter von sechs Jahren wegen einer Lungeninfektion
eingeschläfert werden müssen. Unter guten Lebensbedingungen
können Schafe doppelt so alt werden. Lungenkrankheiten sind
außerdem typisch für ältere Tiere.
5.1 Reaktionen auf Dollys Ableben aus der
Welt der Wissenschaft
5.1.1 Prof. Richard Gardner
Prof. Gardner, Vorsitzende der Arbeitsgruppe Therapeutisches Klonen
bei der Royal Society, sagte im »Daily Telegraph« man
müsse die Obduktion des Tiers abwarten. Dann werde man möglicherweise
wissen, ob sich Dollys früher Tod darauf zurückführen
lasse, dass sie ein Klon gewesen sei. «Wenn eine Verbindung
bestehen sollte, wird dies ein weiterer Hinweis auf die Gefahren
sein, die reproduktives Klonen mit sich bringt - und auf die Unverantwortlichkeit
eines jeden, der versucht, dies auf Menschen zu übertragen.»
5.1.2 Robert Lanza
Prof. Lanza, medizinischer Direktor des US-Unternehmens Advanced
Cell Therapeutics, das Klontechniken zur Erzeugung von Organen anwendet,
sagte der «Financial Times»: «Ich glaube, Dollys
Tod bestätigt, was wir schon befürchtet hatten: dass mit
dem Klonen Probleme verbunden sind. Er unterstreicht die Notwendigkeit
größter Vorsicht, besonders beim Klonen von Menschen.»
Das Klonen zur Herstellung von Stammzellen habe damit aber nichts
zu tun.
5.1.3 Prof. Keith Kendrick
Der Neurobiologe Prof. Kendrick, Leiter eines Forschungsinstituts
in Cambridge, sagte dagegen, es sei nicht ungewöhnlich, wenn
ein Schaf mit sechs Jahren eingeschläfert werden müsse.
Wenn Dolly zwölf Jahre alt geworden wäre, hätte das
«einige Ängste hinsichtlich des Klonens abgebaut».
Doch für Schlussfolgerungen jedweder Art sei es jetzt noch
viel zu früh: «Auf der Grundlage eines Versuchstiers
kann man nichts Seriöses folgern. Die Tür zum Klonen steht
noch offen.»
6.0 Raelianer behaupten: Zweites Klonbaby
geboren!
6.1 PR-Gag oder wissenschftliche Sensation?
Bart Overvliet, Anführer der Realianer-Sekte verkündete
Anfang Jänner 2003, das 2. Klonbaby sei geboren. Mutter des
kleinen Mädchens sei eine 31-jährige lesbische Holländerin
und kein Mitglied der Realianer-Sekte. Mehrere Wissenschaftler äußerten
in Gesprächen mit CNN sofort Zweifel an der Nachricht, solange
keine klaren Beweise vorgelegt würden.
6.2 Eine Sekte mit wissenschaftlichen Zielen
Die Realianer-Sekte ist verbunden mit dem Unternehmen Clonaid, dessen
Direktorin Brigitte Boisselier ist. Boisselier hatte mit der Bekanntgabe
der Geburt des angeblich ersten Klonbabys weltweites Aufsehen erregt.
Bislang ist Clonaid jeden Beweis für die angeblichen Klon-Erfolge
schuldig geblieben. Overvliet hatte in einem Interview der niederländischen
Zeitung »De Telegraaf« angekündigt, dass in Kürze
weitere Klonbabys geboren werden und die Zahl dieser Kinder sich
auf fünf erhöhen werde.
6.3 Fehlende Beweise
Unterdessen verzögert sich der von Clonaid in Aussicht gestellte
DNS-Beweis für die Geburt eines ersten Kindes mit kopiertem
Erbgut. Boisselier erklärte, die Eltern des Mädchens namens
Eve seien nach der Einleitung von Ermittlungen in den USA unterschiedlicher
Meinung, ob sie den Gentest zulassen wollten. Zuvor hatte Boisselier
erklärt, ein DNS-Test werde innerhalb von acht bis neun Tagen
beweisen, dass das neugeborene Mädchen genetisch identisch
mit der 31-jährigen amerikanischen Mutter sei.
Justyna Niemiec (April 2003, 2AD)
Zur Recherche wurden Der
Spiegel und Informationen der Universität
Frankfurt herangezogen. Au�erdem empfiehlt sich ein Studium
der Sekte der Raelianer.
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