› Rassismus - Schülerbeiträge zu »American History X«

1.0 Zusammenfassung des Films

Als der Vater von Dereck und Danny von einem Schwarzen erschossen wird, übernimmt Dereck in der Familie die Vaterrolle. Er schließt sich den Skinheads an und sein kleiner Bruder Danny wird mitgerissen. Durch einen Mord an einem Schwarzen kommt Dereck ins Gefängnis und lernt dort die wahre Konfrontation zwischen Schwarzen und Weißen kennen. In dieser Zeit will Danny die Rolle Derecks übernehmen, was sich daran zeigt, dass er sein will wie er und sich auch den Skinheads anschließt. Inzwischen aber verändert das Leben im Gefängnis seinen Bruder Dereck. Als er seine Strafe abgesessen hat, steigt er für immer aus dem Club der Skinheads aus. Danny kann nicht verstehen, warum sein Vorbild so schnell seine Meinung geändert hat. Als Dereck seinem Bruder erzählt dass er im Gefängnis von seinem »Freunden« zusammengeschlagen wurde, versteht Danny warum er jetzt so denkt. Als die Beiden die Seite zu wechseln, wird Danny in der Schule am WC erschossen.

1.1 Überlegungen zur Bedeutung von Vorbildern

Der Film American History X zeigt wie bedeutsam für uns Menschen Vorbilder sind: Sie prägen unser Leben – ob zum Guten oder zum Schlechten. Viele Menschen haben Vorbilder, um sich zu bessern und sich an diesem Menschen orientieren zu können. Vorbilder können Promis, Models, berühmte Leute, Stars aber auch Geschwister Eltern, Bekannte, Verwandte oder Heilige sein. Meist werden Vorbilder ausgewählt, weil sie das besitzen was man selber gerne hätte, z.B. Schönheit, Reichtum und Ruhm.

Aber nicht nur Einzelpersonen, auch Gemeinschaften und Organisationen wie Sekten oder Kirchen können Vorbildfunktion übernehmen. Leider sind die Einflüsse von Vorbildern nicht immer positiv – wie man im ersten Teil des Filmes American History erkennen konnte. Die häufigsten Vorbilder in unserer Klasse sind nach einer Umfrage: Schwester, Cousin, beste Freundin. Bei zu großer Begeisterung sind mögliche Folgen: Bulimie, unnötige Schönheitsoperationen, Drogen, Prostitution, Betrug, Diebstahl, Respektlosigkeit und Handlungen durchzuführen ohne an mögliche Folgen zu denken. Kurz gesagt: es ist nicht egal, welche Vorbilder man hat.

2.0 Rassismus und Rechtsradikalität

2.1 Was bedeutet »rechtsradikal«?

Rechtsradikal nennt man Menschen, die eine bestimmte politische Einstellung haben. Sie lehnen Menschen mit anderer Hautfarbe, anderem Glauben und anderer politischer Einstellungen strikt ab und gehen teilweise mit Gewalt gegen sie vor. Besonders gehen sie gegen Ausländer vor. So sind in den letzten Jahren immer wieder einzelne Ausländer von rechtsradikalen Cliquen verfolgt, verprügelt oder umgebracht worden. Auch Häuser, in denen Ausländer lebten, waren Ziel von Gewalttaten, wie zum Beispiel Brandanschlägen. Auch Obdachlose werden immer wieder Opfer rechtsradikaler Gewalttäter.

2.2 Nationalsozialismus

Der Nationalsozialismus war eine rechtsradikale politische Bewegung. Sie bildete sich in Deutschland nach dem 1. Weltkrieg. Die Nationalsozialisten waren in der Nationalsozialistischen Arbeiterpartei (NSDAP) organisiert. Ihr Führer war Adolf Hitler. 1933 wurde er zum Reichskanzler gewählt. Die Nationalsozialisten hielten sich an die Idee des Faschismus. Diese besagt, dass der Stärkere das Recht hat, über den Schwächeren Macht auszuüben und ihn zu führen. Die Nationalsozialisten erweiterten die faschistische Idee allerdings noch um die Rassenlehre und den Antisemitismus. Die Rassenlehre besagte, dass die Arier (= Angehörige der nordischen Rasse) wertvoller seien als alle anderen. Der Antisemitismus richtete sich gegen die Juden, ihre Religion und Kultur. Bis zum Ende ihrer Herrschaft 1945 ermordeten die Nationalsozialisten mehr als sechs Millionen jüdische Menschen.

2.3 Rechter Politiker erschossen

In den Niederlanden ist neun Tage vor den Parlamentswahlen ein Politiker erschossen worden. Es handelt sich um Pit Fortuyn, der durch rechte Sprüche auf sich aufmerksam gemacht hatte. Er wurde auf einem Parkplatz von einem Mann mit vier Schüssen in den Kopf ermordet. Dem ehemaligen Soziologieprofessor und seiner »Liste Pit Fortuyn« wurden gute Chancen eingeräumt, bei den Wahlen 15 Prozent der Stimmen zu bekommen. Der Politiker trat zum ersten Mal an. Seine Kandidatur hatte für viel Unruhe und Aufregung gesorgt. Fortuyn war ein sogenannter Rechtspopulist. In seinem Wahlprogramm hatte er Forderungen, wie man sie von Rechtsradikalen kennt, wie zum Beispiel, keine Ausländer mehr in die Niederlande ziehen zu lassen. Der Ausländeranteil sei bereits zu hoch. Den Islam bezeichnete Fortuyn als rückständige Religion. Mit solchen Aussagen begeisterte er einen Teil der Niederländer und zog sich gleichzeitig den Hass anderer zu. Noch ist nicht bekannt, aus welcher politischen Ecke sein Mörder kommt.

2.4 Unsere Meinung zu Rassismus und Rechtsradikalität

Wir finden, dass es vollkommen egal ist, welcher Abstammung, welcher Religion oder welchem Glauben ein Mensch angehört. Niemand hat das Recht Menschen auf Grund ihres Glauben zu verurteilen und zu jagen. Egal ob Jude, Moslem oder Christ, jeder hat es verdient gleich behandelt zu werden. Auch sind wir der Meinung, dass Menschen, die Hitler anhimmeln, wenig bis gar keine Ahnung haben was dieser Mann Menschen angetan hat! So behandelt zu werden hat niemand verdient. Bevor man über jemanden und etwas urteilt sollte man gründlich darüber nachdenken was man sagt.

3.0 Skinheads

Entstehung der ursprünglichen Skinheads im Großbritannien der 60er Jahre. Man erkennt sie an der Kleidung (Springerstiefel, Lonsdale, Pit Bull, Fred Perry, Bomberjacken...) und an ihren Glatzen. Man sollte ihnen besser aus dem Weg gehen, denn sie sind sehr aggressiv, besonders wenn sie in Gruppen unterwegs sind.

3.1 Verschiedene Arten von Skinheads

3.1.1 Oi-Skinheads

Spaß, nicht Politik stehen an erster Stelle. Sind die ursprünglichen Skinheads. Sie sind kaum noch zu finden, der größte Teil aller Skinheads ist rechtsradikal.

3.1.2 Fascho-Skinheads (Boneheads)

Skinheads mit ausgeprägteren rechtsextremistischen Zielvorstellungen.

3.1.3 Partei-Skinheads

Haben Kontakt zu rechtsradikalen Organisationen, sie haben oberflächliches Wissen von Nationalsozialismus. In ihrer Haltung sind Rassismus, Antisemitismus und übersteigertes Nationalbewusstsein ausgeprägt. Fremdes wird abgelehnt.

3.2 Rechte Skinheads

3.2.1 Gabber Skins

Hören Hardcore, tragen Lonsdale- und Pittbull Pullover und Jeans und eine Kappe auf der Glatze die hinten aufgekrempelt ist, damit sie vorne aufsteht.

3.2.2 Die »alten« Skinheads

Sie geben sich wie die Skins wie im Film »American History X«, keine Kopfbedeckung, tragen Springerstiefel und Army-Jacken und hören meistens Rechtsradikalen-Rock.

3.3 Skinheads die nicht »rechts« sind

Die ersten Skinheads gab es Ende der 60er Jahre in Großbritannien. Die Bewegung hat ihren Ursprung in der Arbeiterklasse und war extrem geprägt vom »working-class-Bewusstsein«. Schlägereien und alkoholische Exzesse gehörten bei den Glatzen der ersten Generation zum Alltag. Rassistisches Gedankengut und Politik spielte überhaupt keine Rolle. Im Gegenteil: Die Jugendlichen verstanden sich prächtig mit Einwandererkids aus Südamerika: Partys wurden gefeiert, man tanzte zu Ska- und Reggae-Musik, die von den Schwarzen (!) gespielt wurde.

Skinheads entwickelten sich zu einer rebellischen Jugendbewegung, die in den Medien Ende der 70er Jahre als gewalttätige Subkultur dargestellt wurde. Kurz geschorene Haare, Bomberjacken und schwere Schnürstiefel gaben in der Öffentlichkeit dann ein »ideales Feindbild« ab. Das »martialische Äußere« entdeckten schließlich faschistische Gruppen für sich. Einerseits ließen sich tatsächlich einige Skinheads von rechten Organisationen und Parteien instrumentalisieren. Andere übernahmen nur das Outfit und traten den Jugendkult damit im wahrsten Sinne des Wortes mit Stiefeln. Eine Gruppe von Skinheads wollte gegen den »rechten Ruf« in der Szene kämpfen. Sie demonstrierte gegen Rassismus und organisierte antifaschistische Konzerte. »SHARP« ging als internationale, antifaschistische Gruppe in die Geschichte ein (Skinheads Against Racial Prejudices). Von ihnen hört man allerdings heute kaum noch etwas.

Merke: Nicht jeder, der keinen SHARP-Aufnäher an seiner Bomberjacke trägt, ist ein Rechter! Das gleiche gilt übrigens auch für Skins, die die gefürchteten weißen Schnürsenkel tragen.

3.4.1 Ein Skinheads-Gedicht

Politik ist etwas für die Schwachen
Für alle, die sich verstecken
Und über die wir dann lachen.

Solange es Extreme gibt, die es nicht immer gab
Solange werden wir steh' n Merkt euch das,
wir war' n viel eher da

Und immer wenn es heißt »Skinheads waren mit«
Dann sind das noch lang nicht alle
Die kriegen dann auch von uns nen Tritt
Wir sind kein Tummelplatz für Ideologien
Dass ihr einfach da wart,
Haben wir euch nie verziehen

Wir jammern nicht rum, wie die ander' n
mit dem großen Maul Wir sind nicht dumm,
alles andere als faul Für uns bedeutet Oi!,
dass man Spaß am Leben hat
Skinhead ist und zu dem steht, was man sagt

(Loikaemie)

3.4.2 Unsere Meinung zu diesem Gedicht

Unserer Meinung nach sollten solche Inhalte im Internet nicht präsentiert werden, da manche Leute von diesen Seiten nicht genug kriegen und dadurch in die Tiefe gezogen werden. Gewalt kann nie eine Lösung sein. Es kann auch kein Spaß sein andere Menschen oder Lebewesen zu quälen. Außerdem gibt der Text als Gesamtbild keinen Sinn, da die Autoren von Politik im Gesamten nichts halten, aber dann doch eine politische Meinung vertreten.

4.0 Vorurteile und Rassismus in Wien

Rassismus gibt es auch in Österreich, nicht nur wie in American History X in Amerika. Bei uns ist es aber eher ein Konflikt zwischen Österreichern und Türken, und nicht zwischen uns und »Schwarzen«. Feindlichkeiten gegen Menschen einer anderen Rasse gibt es auch oft wegen Angst des Verlustes von Arbeitsplätzen. Der Rassismus ist sehr viel stärker geworden seit den Anschlägen am 11. September.

4.1 Probleme mit Türken

Bei uns hat man Vorurteile gegen Türken, weil sie Kopftücher tragen. Kopftücher werden oft mit fehlenden Deutschkenntnissen, ja sogar mit Analphabetentum assoziiert. Doch das ist Blödsinn, denn es gibt schon viele Ausländer, die beinahe akzentfrei Deutsch sprechen. Man lernt auch seinen Kindern schon: Geh nicht zu den Ausländern, die sind gefährlich! Eine Frage ist allerdings: Warum tragen türkische Frauen bei uns Kopftücher, wenn an Schulen in der Türkei das Tragen von Kopftüchern verboten ist? Angeblich verlangt die islamische Religion von Frauen, dass sie ein Kopftuch tragen, denn fremde Männer dürfen ihre Haare nicht sehen. Ist etwa der österreichische Staat dem Islam gegenüber toleranter als die Türkei?

Bei uns haben viele Frauen mit Kopftüchern große Probleme einen Job zu finden. Wenn sich eine Türkin mit Kopftuch und eine ohne vorstellen, wird mit Sicherheit die ohne genommen. Das ist aber nicht fair, weil die Frau mit Kopftuch vielleicht sogar intelligenter ist. Es sind einfach nur diese Vorurteile.

Es ist auch nicht gerechtfertigt, wenn man sagt, dass alle Türken stinken. Sicher wird es vorkommen, dass ein Ausländer streng riecht, doch es gibt sicherlich genauso viel Österreicher, die eigenartig riechen. Aber bei Ausländern wird das anders wahrgenommen, denn sie sind ja ANDERS! Es ist für viele Menschen schwer zu akzeptieren, dass viele nicht so sind wie sie.

Es ist aber nicht richtig, wenn man Türken hänselt und beschimpft, weil jeder Mensch so leben darf wie er will, und jene die andere wegen ihres Aussehens ärgern, sollten wissen, dass es sie nichts angeht, was andere machen.

4.2 Der Konflikt mit »Schwarzen«

Der Konflikt mit »Schwarzen« ist bei uns nicht so schlimm wie der mit den Türken. Es gibt einfach nicht so viele wie Türken, aber wenn man einen Andersfarbigen sieht, denkt man gleich: »Ach, der nächste Drogendealer«. Sie werden auch immer als gewalttätig angesehen. Aber die ganze Geschichte hat ja einen viel schlimmeren Hintergrund, als Verspotten und Beschimpfen. Wie wir in dem Film American History X gesehen haben, können solche Spannungen enorme Ausmaße annehmen.. Und wenn bei uns viele Ausländer täglich so oft verachtet werden, könnte es auch schlimm enden, denn zum Beispiel die Türken müssen sich schon sehr viel gefallen lassen...

4.3 Ausblick

Wir können nur hoffen, dass der Rassismus auf der ganzen Welt aufhört oder sich zumindest verbessert. Wir alle müssen dazu etwas beitragen, denn auch wir sind sicher schon oft gehänselt bzw. beschimpft worden, und wir wissen ganz genau wie das ist, doch wir verdrängen es einfach, und aus Spaß verletzten wir andere nur weil sie ANDERS sind.

Schülerinnen und Schüler der 1. Klasse Management-HAK (2002/03)